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BioMonitor4CAP Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)

Advanced biodiversity monitoring for results-based and effective agricultural policy and transformation

Nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken sind die Hauptfaktoren, die die Lebensraum- und Artenvielfalt in den Agrarlandschaften der EU beeinträchtigen. Besonders besorgniserregend sind jedoch Moore, Grünland und mit der Landwirtschaft verbundene Arten. Die anhaltenden negativen Auswirkungen nicht nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken unterstreichen die Notwendigkeit eines vollständig integrierten Ansatzes zwischen der EU-Strategie 2030 für biologische Vielfalt und der Strategie Farm to Fork. Zur Unterstützung des Ziels der Europäischen Kommission, die biologische Vielfalt von Agrarlandschaften zu verbessern, sind fortschrittliche Systeme zur Überwachung von Biodiversitätsmerkmalen und deren zeitlichen und räumlichen Veränderungen erforderlich. Solche Systeme zur Überwachung der biologischen Vielfalt werden die Umsetzung einer ergebnisorientierten Politik in den europäischen Agrarlandschaften unterstützen.

Im Rahmen des Projektes BioMonitor4CAP werden fortschrittliche Überwachungssysteme für die biologische Vielfalt entwickelt, die hauptsächlich die Vielfalt der Zielarten und -lebensräume erfassen und in fünf europäischen Regionen, die die wichtigsten agrarökologischen Regionen der EU repräsentieren, sowie in einer Region in Peru, die einen der globalen Hotspots der biologischen Vielfalt darstellt, getestet, kalibriert und demonstriert werden. Das Projekt wird klassische Indikatorensysteme, die Teil des europäischen Überwachungsrahmens sind (z. B. Farmland Bird Index), mit verschiedenen Indikatorensystemen kombinieren, die größtenteils vor kurzem entwickelt und in Form eigenständiger Systeme angewandt wurden: i) neue Indikatorarten (z. B. Heuschrecke), ii) genetische Vielfalt (eDNA), iii) Vor-Ort-Sensoren (z. B. Flügelschlagfrequenz, akustische Geräusche), iv) funktionale Vielfalt (z. B. Bestäuber) und iv) verschiedene räumliche Maßnahmen.

Herkömmliche Vor-Ort-Überwachungstechniken sind jedoch sowohl zeit- als auch kostenintensiv. Im Gegensatz dazu bieten Fernerkundung und Erdbeobachtung eindeutige Vorteile, da sie eine große Abdeckung, wiederkehrende Beobachtungen, konsistente räumliche Daten und standardisierte Erkenntnisse bieten. Dennoch hat sich die Anwendung dieser Methoden zur Bewertung der biologischen Vielfalt auf Artenebene in kleinerem Maßstab bisher als große Herausforderung erwiesen. Unbemannte Luftfahrzeuge oder Drohnen (UAVs) sind aufgrund ihrer Fähigkeit, sehr detailreiche, hochauflösende Daten aus der Luft aufzunehmen, zu wertvollen Instrumenten für das Monitoring von Flächen geworden. Am ATB wird innerhalb des Projekts untersucht, welches Potential UAV basierte Daten haben, um das Biodiversitätsmonitoring zu unterstützen.

Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe unter der Fördernummer 101081964 finanziert.

Schematische Darstellung der Nutzung von Drohnen für das Biodiversitätsmonitoring. Erläuterungen im Text.
©Darvishi

Die Abbildung zeigt beispielhaft die Nutzung von Drohnen für das Biodiversitätsmonitoring. Nach der Datenaufnahme können durch photogrammetrische Prozessierung der Daten z.B. Punktwolken, verdichtete Punktwolken, digitale Höhenmodelle oder Orthophotos erstellt werden. Aus den erstellten Geodaten wiederum können Biodiversitätsindikatoren wie Relief, Blütenstruktur, Habitatstruktur oder Pflanzenvitalität abgeleitet werden.